Wir alle haben und brauchen Annahmen und stellen tag-täglich neue davon auf. Es ist deshalb immer wichtig seine Annahmen und Denkweise zu hinterfragen, prüfen und wenn nötig zu ändern.
Warum kaufe ich das Lebensmittel XY ein?
Warum ernähre ich mich eigentlich wie ich mich ernähre?
Das Themengebiet gesunde Ernährung steht wie jede Wissenschaft unter einem konstanten Wandel, da immer neue Informationen und Wissen generiert wird. Das ist gut so und muss auch so sein, denn genau dass ist die Aufgabe der Wissenschaft.
Wissen zu schaffen, für einen Fortschritt und einer Weiterentwicklung.
Ich möchte hier keinen Ernährungsplan analysieren und aufzeigen, welche verschiedenen Meinung und Behauptungen es über die Ernährung gibt. Ich möchte dir aus meiner eigenen Erfahrung und Praxis darstellen, welches die typischen Ernährungsempfehlungen sind, sodass du mithilfe des Blogbeitrags deine Ernährung analysieren und verändern kannst.
Was glauben wir denn ist die richtige, gesunde Ernährung?
Du selbst kannst und musst Entscheidungen für dich und deinen Körper fällen. Wie immer überlasse ich dir deine Wahrheit. Alle Aussagen von mir sollten überprüft und in dein eigenes Leben angepasst werden.
Jeder Körper ist verschieden und ich möchte dir dabei helfen deinen kennenzulernen, dich verstehen zu lernen.
Hier ein paar Aussagen und typische Empfehlungen. Einige davon kann man schon als Mythen bezeichnen. So heißt es:
· Komplexe Kohlenhydrate sollten einen Großteil der Ernährung ausmachen. Dazu gehören die im letzten Beitrag erklärten stärkehaltigen Lebensmittel wie Kartoffeln, Reis, Brot , Gemüse etc.
· 50 % des täglichen Kalorienbedarfs sollten von diesen Kohlenhydraten abgedeckt werden
Antwort der Wissenschaft: Je nach Typ kann das zu starken Blutzuckerschwankungen führen, zu einem Energieloch, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, bis hin zu Diabetes.
· Kohlenhydrate sind gut da sie Ballaststoffe halten
· Ersetze raffinierte Kohlenhydrate durch komplexe Kohlenhydrate
· Weniger Fett essen. Denn Fett macht dick und ist ungesund
Typische Folgen: Viele achten auf ihren Fettkonsum und versuchen diesen zu reduzieren. Typische Folgen sind dann Heißhungerattacken oder ein unstillbarer Hunger. Der Mensch sucht nach einem Ersatz für das verzichtetet Fett. Er konsumiert deshalb mehr Kohlenhydrate.
· Fettkonsum ist Ursache für Herzkreislauferkrankungen, Diabetes und Krebs. Deshalb sollten lieber Fette wie die Butter gemieden werden
Antwort der Wissenschaft: Das gesättigte Fette Herz-Kreislauferkrankungen fördert wurde wissenschaftlich noch nicht eindeutig bestätigt. Das ist ein umstrittenes Thema und werde ich in weiteren Blogs noch erläutern, sodass du für dich selbst über das Thema Fettkonsum entscheiden kannst.
· Gesättigte Fette sind schlecht, einfach ungesättigte Fette sind gut, mehrfach ungesättigte Fette sind begrenzt gut. Mehr noch, pflanzliche Fette sind gut und tierische Quellen sind schlecht
Siehe letzter Beitrag
Gehörst auch du zu denen, die ihren Salat mit Sonnenblumen-, gar Rapsöl anmachen? Stopp damit bitte
· Achtung bei industriell gehärteten Fetten (Margarine , Backwaren etc.)
· Essenzielle Fettsäuren sind gut und wichtig (Omega 3, Linolsäure etc.)
· Durch zu viel gesättigtes Fett produziert unsere Leber vermehrt Cholesterin
· Cholesterin ist gefährlich
Typische Folgen: Aufgrund diesem Glauben reduzieren viele ihren Fleischkonsum und ersetzten dieses durch Pflanzen oder andere vegan/vegetarischen Ersatzprodukte. Es wird dann in etwa so gedacht: Pflanzen haben kein Cholesterin also sind sie gut. Fleisch hat Cholesterin also ist es schlecht. Natürlich gibt es weitere Gründe warum sich jemand für eine vegetarische oder vegane Ernährung entscheidet. Dieses Thema möchte ich in zukünftigen Blogs behandeln.
· Gemüse, Obst und pflanzliches ist gesund, denn sie sind voller Antioxidanten
· Antioxidanten schützen vor Entzündungen, Bluthochdruck und Herz-/Gefäßerkrankungen
Aus diesem Alles oder Nichts Argument gegen Fleisch, wird dann häufig vor allem von Sportlern debattiert:
· Tierische Produkte tragen qualitatives Protein, also sind tierische Produkte gut. Pflanzliches Protein hat eine geringe biologische Wertigkeit und ein weniger qualitatives Protein also sind sie schlecht.
· Pflanzliche Proteine halten nicht alle Aminosäuren, sie sind unvollständig. Pflanzen müssen deshalb mit anderen Lebensmitteln kombiniert werden. Nur unter Konsum aller, vollständiger Aminosäuren, sprechen wir von einer vollwertigen Mahlzeit. Hierbei handelt es sich um die biologische Wertigkeit einer Nahrung. Nach dieser Anschauung liefert eine Kartoffel mit Quark 100% verwertbares Protein, aus dem der Körper am effizientesten körpereigenes Protein aufbauen kann.
Dagegen stehen dann Meinungen und Annahmen wie diese:
· Zu viel Protein ist schädlich, verursacht Gicht oder anderen Ablagerungen
Heute wird je nach Aktivität und Zielsetzung 0,8 Gramm Protein pro Kilo Körpergewicht empfohlen
Man könnte dieses Spiel der Annahmen und Meinungen ewig weiterspinnen.
Diese Liste soll dir lediglich einen kurzen Überblick verschaffen, welchen Wirr-Warr in der Ernährung herrscht.
Vielleicht erkennst du auch dich selbst und einige Glaubenssätze deiner Ernährung? Bleib offen für Fakten und analysiere dich und deine Annahmen der Ernährung. Manchmal kaufen wir Dinge, weil wir etwas glauben, dass nicht bestätigt oder verifiziert ist, doch unser Weltbild o.ä. damit zusammenhängt oder gar darauf aufbaut.
Eine Ernährungsumstellung bedeutet Veränderung und Veränderungen können wehtun.
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